Blumeneck Kapelle

Die Blumeneck-Kapelle wurde 1510 von dem mehrfachen Freiburger Bürgermeister und langjährigen Münsterpfleger Sebastian von Blumeneck gestiftet. Um 1541/42 gestorben, lässt nichts darauf schließen, dass er sich in seiner Kapelle bestatten ließ.

Hören Sie sich den Audioguide an

Ist Ihnen schon aufgefallen?

Hans Baldung Grien, Hochaltar des Freiburger Münsters, 1512-16.


Maria Magdalena im Zentrum der Kapelle

Der ursprünglich erhaltene Gewölbeschlusstein zeigt neben den drei Wappen Blumenecks und seiner beiden Ehefrauen das Noli me tangere-Motiv. Maria Magdalena sieht den auferstandenen Christus als Erste, woraufhin er ausruft: „Berühre mich nicht [lat. Noli me tangere]! Denn noch bin ich nicht aufgefahren zum Vater.“ (Joh 20,17). Blumeneck ließ sich das Patrozinium der ehemaligen Magdalenenkapelle auf seine Chorkapelle übertragen, da die romanische Magdalenen-Kapelle im Zuge des Chorneubaus zum Durchgangsraum zwischen dem Kirchenraum und Chorumgangumgebaut und entweiht worden war.

  • Im Vordergrund ist die Kreuzigungsgruppe mit der trauernden Maria und dem Jünger Johannes um den gekreuzigten Jesus versammelt. Die Seenlandschaft im Hintergrund zeichnet sich durch einen großen Detailreichtum aus.

    Im Vordergrund ist die Kreuzigungsgruppe mit der trauernden Maria und dem Jünger Johannes um den gekreuzigten Jesus versammelt. Die Seenlandschaft im Hintergrund zeichnet sich durch einen großen Detailreichtum aus.

  • In silbernem Eisenharnisch als Angehöriger des ritterbürtigen Adels mit dem Freiburger Stadtwappen auf der Brust, stellt sich der mehrfache Bürgermeister Blumeneck mit seinen beiden Ehefrauen als betende Zeugen in einer Passionsszene dar. Direkt hinter ihm ist seine zweite Ehefrau Appolonia von Reischach (Eheschließung 1506), und hinter dieser seine erste Ehefrau Beatrix Bettschold (Eheschließung 1498) gezeigt.

    In silbernem Eisenharnisch als Angehöriger des ritterbürtigen Adels mit dem Freiburger Stadtwappen auf der Brust, stellt sich der mehrfache Bürgermeister Blumeneck mit seinen beiden Ehefrauen als betende Zeugen in einer Passionsszene dar. Direkt hinter ihm ist seine zweite Ehefrau Appolonia von Reischach (Eheschließung 1506), und hinter dieser seine erste Ehefrau Beatrix Bettschold (Eheschließung 1498) gezeigt.

  • Um sein Leben fürchtend, betet Jesus vor einem Felsen im Garten Gethsemane. Der dargestellte Kelch und das vom Engel getragene Kreuz symbolisieren den bevorstehende Opfertod Jesu. Im Vordergrund liegen die schlafenden Jünger Petrus, Johannes und Jakobus Maior. Durch ein Gartentor sieht man schon die herannahenden Häscher, die Jesus gefangen nehmen werden.

    Um sein Leben fürchtend, betet Jesus vor einem Felsen im Garten Gethsemane. Der dargestellte Kelch und das vom Engel getragene Kreuz symbolisieren den bevorstehende Opfertod Jesu. Im Vordergrund liegen die schlafenden Jünger Petrus, Johannes und Jakobus Maior. Durch ein Gartentor sieht man schon die herannahenden Häscher, die Jesus gefangen nehmen werden.

  • Das Noli me tangere-Motiv wird hier in detaillierterer Form wieder aufgegriffen: Christus wird mit einem Spaten dargestellt, da Maria Magdalena ihn zunächst für einen Gärtner gehalten hatte. Sie ist damit die erste Zeugin des auferstandenen Christus. Die Wiederholung des Motivs unterstreicht die Bedeutung Maria Magdalenas als Schutzpatronin Blumenecks.

    Das Noli me tangere-Motiv wird hier in detaillierterer Form wieder aufgegriffen: Christus wird mit einem Spaten dargestellt, da Maria Magdalena ihn zunächst für einen Gärtner gehalten hatte. Sie ist damit die erste Zeugin des auferstandenen Christus. Die Wiederholung des Motivs unterstreicht die Bedeutung Maria Magdalenas als Schutzpatronin Blumenecks.

    In den vier Fenstern sieht man eine Darstellung des Stifters und seiner beiden Ehefrauen in bittender Haltung vor Szenen der Passion. Über ihnen schwebt ein Spruchband: „O her in din hend befil ich min geist / du / hanst mich erlost her / got der worheit.“ Der Gebetsspruch ist eine Variation von Psalm 31, 6.

    Von Hans Baldung Grien entworfen, wurden die originalen Glasmalereien um 1520 von Hans von Ropstein ausgeführt und befinden sich heute im Augustinermuseum. Die in der Kapelle zu sehenden Kopien sind 1883 in der Werkstatt Helme und Merzweiler entstanden.

    • Neben den zwei großen Wappen seiner beiden Frauen und dem ausgeschmückten Wappen Blumenecks sind drei Wappen seiner Schwäger zu sehen.

      Neben den zwei großen Wappen seiner beiden Frauen und dem ausgeschmückten Wappen Blumenecks sind drei Wappen seiner Schwäger zu sehen.


      Der Heinstettener Altar

      1909 erwirbt das Münster gotische Figuren verschiedener Altäre und Altarfragmente aus der Pfarrkirche in Heinstetten im Donautal. Der Bildhauer Joseph Dettlinger gibt ihnen in diesem neugotischen Altar einen neuen Kontext. Die aus Heinstetten stammenden mittelalterlichen Figuren befinden sich im mittleren Schrein des neuen Altars: Barbara, Agatha und Katharina.

      Weitere nennenswerte Heilige, die auf dem Altarbild dargestellt sind, sind der heilige Christophorus, der Riese, der das Jesuskind auf seinen Schultern über einen Fluss trägt, die heilige Odilia, eine Äbtissin, Schutzpatronin des Elsass und Schutzpatronin der Blinden und Sehbehinderten, und Johannes der Täufer mit seinen Attributen, dem Pelzmantel und dem Schaf.

      Heilige Barbara

      Die Heilige Barbara mit dem Kelch, welcher ihr einer Legende nach während ihrer Gefangenschaft von einem Engel gebracht wurde.

      Heiliger Christophorus

      Der heilige Christophorus, der Riese, der das Jesuskind auf seiner Schulter über einen Fluss trägt.

      Heilige Odilia

      Die heiligen Odilia, eine Äbtissin, Schutzpatronin des Elsass und Schutzheilige der Blinden und Augenkranken.



      Johannes der Täufer

      Johannes der Täufer mit seinen Attributen, dem Fellgewand und dem Lamm



      Heilige Katharina

      Die heilige Katharina mit dem Schwert, das, wie ihr zu Füßen liegender Kopf, auf ihr Martyrium verweist.

      Heilige Agatha

      Den abgetrennten Brüsten der heiligen Agatha nachempfunden, werden nach ihr benannte Agathenwecken gebacken und am 5. Februar, ihrem Gedenktag, verzehrt.

      Heilige Agatha


      Eine Gallerie von Epitaphien

      • Die Gedenktafel des Gouverneurs der Stadt und Festung Breisach, Hubert Dominik von Saix (gest. 1728).

        Die Gedenktafel des Gouverneurs der Stadt und Festung Breisach, Hubert Dominik von Saix (gest. 1728).

      • Mittig unterhalb der Fenster ist der Rokoko-Epitaph der Freifrau Maria Anna Franziska von Schönau (gest. 1758) angebracht

        Mittig unterhalb der Fenster ist der Rokoko-Epitaph der Freifrau Maria Anna Franziska von Schönau (gest. 1758) angebracht

      • Der klassizistische Epitaph aus grauem Sandstein ist dem vorderösterreichischen Rat Nikolaus von Zwergers (gest. 1778) und seiner früh verstorbenen Tochter  Sophia († 1779) gewidmet.

        Der klassizistische Epitaph aus grauem Sandstein ist dem vorderösterreichischen Rat Nikolaus von Zwergers (gest. 1778) und seiner früh verstorbenen Tochter Sophia († 1779) gewidmet.

      • Rechts darunter die Gedenktafel des Freiburger Erzbischofs Johannes Christian Roos (gest. 1896), welche im Jahr 1936 in die Kapelle verbracht wurde.

        Rechts darunter die Gedenktafel des Freiburger Erzbischofs Johannes Christian Roos (gest. 1896), welche im Jahr 1936 in die Kapelle verbracht wurde.


        Leere Felder

        Das Kapellengitter stammt aus der Zeit der Stiftung. Der steinerne Sockel fällt dadurch auf, dass er im Gegensatz zu denen der anderen Kapellen komplett schmucklos ist.


        Erinnerungen an Unbekannte

        Links vor dem Eingang der Kapelle befindet sich die Grabplatte der Appolonia Schnewlin von Landeck, geborene Vögtin von Alten-Sumerau und Praßberg († 1596). Die auffallende Grabplatte, die mit vier Griffen aus eisernen Ringen in den Mäulern von Löwenköpfen geschmückt ist, kann nicht mehr zugeordnet werden.

        Maria Magdalena im Chorumgang

        Von dem ehemaligen barocken Magdalenen-Altar, welcher im 19. Jahrhundert in die Kapelle umgesetzt wurde, stammt das Gemälde gegenüber der Blumeneck-Kapelle. Auf dem um 1700 entstandenen Werk ist die büßende Magdalena vor einem Felsen mit ihren Attributen, dem Salbgefäß und Kruzifix, dargestellt. Das darauf zu sehende Wappen der Familie Sumerau weist auf eine Familienstiftung des Altars hin.