Suter Kapelle

Drei Brüder der Suter Familie stifteten die 1538 geweihte Familienkapelle: Über die Stiftung und die Entstehungsgeschichte ist jedoch wenig bekannt – Heutzutage präsentiert sich in der Kapelle das prachtvoll verzierte Skelett eines Katakombenheiligen.

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Glasfenster

Die zwei Glasfenster geben einen kleinen Einblick zur Stiftung der Familienkapelle. Das einzige überlieferte Dokument zur Entstehung der Kapelle ist eine Rechnung von 96 Gulden aus dem Jahr 1522/23 an den Glaser Hans von Ropstein, das die Anfertigung der vier Glasmalereien belegt.

  • Drei Brüder aus der Suter Familie zeigen sich in betender Haltung vor drei Schutzpatronen der Familie. Die sich durch drei der Glasmalereien ziehende hügelige Wiesenlandschaft im Hintergrund, der tiefblaue Himmel und die bunte Renaissanceornamentik mit schmückenden Astwerk in Form von Bögen suggeriert, dass die Glasmalereien sich auf Entwürfe Hans Baldung Griens stützen.

    Drei Brüder aus der Suter Familie zeigen sich in betender Haltung vor drei Schutzpatronen der Familie. Die sich durch drei der Glasmalereien ziehende hügelige Wiesenlandschaft im Hintergrund, der tiefblaue Himmel und die bunte Renaissanceornamentik mit schmückenden Astwerk in Form von Bögen suggeriert, dass die Glasmalereien sich auf Entwürfe Hans Baldung Griens stützen.

  • Der große Schlüssel kennzeichnet den Heiligen Petrus. Das blaue Wappen mit dem goldenen Kreuz mit Doppelbalken in der unteren Ecke ist das Familienwappen der Suter. Auch wenn die Glasfenster nur drei der Brüder zeigen, war die Kapelle der gesamten Familie gewidmet. Dies zeigt sich auch daran, dass 1519 zwei Brüder Theobald und Peter Suter für sich und ihre Geschwister eine Jahrzeit stifteten –  eine im Mittelalter und der Frühen Neuzeit verbreitete Praxis des Gedenkens an die Verstorbenen.

    Der große Schlüssel kennzeichnet den Heiligen Petrus. Das blaue Wappen mit dem goldenen Kreuz mit Doppelbalken in der unteren Ecke ist das Familienwappen der Suter. Auch wenn die Glasfenster nur drei der Brüder zeigen, war die Kapelle der gesamten Familie gewidmet. Dies zeigt sich auch daran, dass 1519 zwei Brüder Theobald und Peter Suter für sich und ihre Geschwister eine Jahrzeit stifteten – eine im Mittelalter und der Frühen Neuzeit verbreitete Praxis des Gedenkens an die Verstorbenen.

  • Der Apostel Paul ist mit seinem Attribut dem Schwert dargestellt. Seine ausgestreckten Arme, zeigen den Heiligen in einer offenen Geste, auch wenn sein Blick ¬– wie der Blick der Brüder Suter – nach rechts ausgerichtet ist. Das rote Wappen in der unteren Ecke ist das Wappen der Familie Schrag: Der Mutter der Suter Geschwister. Es zeigt drei goldenen Sterne auf einem silberner Balken mit Lindenblättern auf rotem Schild.

    Der Apostel Paul ist mit seinem Attribut dem Schwert dargestellt. Seine ausgestreckten Arme, zeigen den Heiligen in einer offenen Geste, auch wenn sein Blick ¬– wie der Blick der Brüder Suter – nach rechts ausgerichtet ist. Das rote Wappen in der unteren Ecke ist das Wappen der Familie Schrag: Der Mutter der Suter Geschwister. Es zeigt drei goldenen Sterne auf einem silberner Balken mit Lindenblättern auf rotem Schild.

  • Die Madonna mit Kind auf dem Halbsichelmond, auch das apokalyptische Weib genannt, bezieht sich auf eine Vision der Johanneserzählung: Maria ist als Schutzpatronin weit verbreitet, aufgrund der Verbindung der Mondsichelmadonna zum Evangelisten Johannes, wird jedoch auch vermutet, dass die drei in den Fenstern zusehenden Brüder nach den drei dargestellten Heiligen: Paulus, Peter und Johannes benannt sind. Auf strahlendem Goldgrund offenbart sich den Stiftern in den Fenstern die Maria mit dem Christuskind, das zur linken Seite gewandt ist und somit zu den zwei Aposteln und Brüdern blickt.

    Die Madonna mit Kind auf dem Halbsichelmond, auch das apokalyptische Weib genannt, bezieht sich auf eine Vision der Johanneserzählung: Maria ist als Schutzpatronin weit verbreitet, aufgrund der Verbindung der Mondsichelmadonna zum Evangelisten Johannes, wird jedoch auch vermutet, dass die drei in den Fenstern zusehenden Brüder nach den drei dargestellten Heiligen: Paulus, Peter und Johannes benannt sind. Auf strahlendem Goldgrund offenbart sich den Stiftern in den Fenstern die Maria mit dem Christuskind, das zur linken Seite gewandt ist und somit zu den zwei Aposteln und Brüdern blickt.


    Die Wappen der Suter Kapelle

    Einzigartiges Kapellengitter


    Fantasievolle Sockelsteine

    • Die Sockelsteine entstanden 1568 und zeigen durch Ranken ausgeschmückte Grotesken – Formen und Wesen, die den dekorativen Malereien der Antike nachempfunden sind. Im linken Sockelstein zeigt sich umgeben von Ranken und Blumen ein Putto in der Mitte. Die darauf zusehenden Wappen sind die des Obristmeisters Jodokus Hauser, mit drei Pferdeköpfen, und das seiner Ehefrau Anna, eine geborene Sutor (Suter).

      Die Sockelsteine entstanden 1568 und zeigen durch Ranken ausgeschmückte Grotesken – Formen und Wesen, die den dekorativen Malereien der Antike nachempfunden sind. Im linken Sockelstein zeigt sich umgeben von Ranken und Blumen ein Putto in der Mitte. Die darauf zusehenden Wappen sind die des Obristmeisters Jodokus Hauser, mit drei Pferdeköpfen, und das seiner Ehefrau Anna, eine geborene Sutor (Suter).

    • Auf dem rechten Sockelstein sind eindrucksvoll zwei Einhörner dargestellt, die in das schmuckvoll ausgelegte Rankenwerk übergehen. Das Einhorn ist im Mittelalter ein Symbol, das durch seinen einzigartigen Status unter den Tieren auch auf Christus bezogen wurde. Zwischen den Köpfen der beiden Fabeltiere ist das Entstehungsdatum der Sockelsteine plastisch herausgearbeitet. Das Wappen mit den drei Kirschen verweist auf Apollinar Kirser und seine Ehefrau aus der Familie Welsinger.

      Auf dem rechten Sockelstein sind eindrucksvoll zwei Einhörner dargestellt, die in das schmuckvoll ausgelegte Rankenwerk übergehen. Das Einhorn ist im Mittelalter ein Symbol, das durch seinen einzigartigen Status unter den Tieren auch auf Christus bezogen wurde. Zwischen den Köpfen der beiden Fabeltiere ist das Entstehungsdatum der Sockelsteine plastisch herausgearbeitet. Das Wappen mit den drei Kirschen verweist auf Apollinar Kirser und seine Ehefrau aus der Familie Welsinger.


      Schlusssteine

      Wappen Suter

      Das blaue Wappen mit Doppelkreuz und der Hausmarke ist das Familienwappen der Suter.

      Paulus

      Das Schwert verweist auf die Enthauptung des Apostels unter Kaiser Nero im Jahr 64 in Rom – Das Martyrium, dass der Heilige erleiden musste.

      Petrus

      Der Schlüssel zeichnet den Aposteln Petrus aus. Sie beziehen sich auf eine Szene des Matthäusevangeliums, in der Jesus zu Petrus sagt „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“ (Matthäus 16,18-19).

      Wappen Schrag

      Das Wappen mit den drei goldenen Sternen auf silbernem Balken und den Lindenblättern auf rotem Schild ist das Wappen der Geschwister Suter mütterlicherseits: der Familie Schrag.

      Bischof Theobald?

      Die Darstellung eines sitzenden Bischof kann ikonografisch nicht eindeutig gelöst werden: Aufgrund einer Inschrift unter den Glasfenstern der Suter Kapelle, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, kann der Bischof als Namenspatron Theobald von Thann gedeutet werden. Die Wallfahrt zu den Gebeinen des Bischofs in der elsässischen Stadt Thann (ca. 20km von Mulhouse) war im Mittelalter äußerst beliebt. Mit der Zeit erhielt der heiliggesprochene Bischof Ubald von Gubbio seinen Zunamen Theobald von Thann, nach der dortigen Theobaldskirche, in der seine Reliquien aufbewahrt wurden.


      Der Alexanderaltar

      Der Altar ist den Stadtpatronen Freiburg gewidmet und beherbergt die in kostbare Materialien gehüllte Reliquie des Katakombenheiligen Alexander. Im Gesprenge ist eine Statue des Auferstandene Christus mit Siegesfahne zu sehen, begleitet von zwei Engelsbüsten.

      Hl. Lambertus

      Die über einen Meter hohe Holzfigur zeigt den älteren Stadtpatronen Freiburgs Lambertus. Das Kopfreliquiar, das 1167 durch Bertolds V. nach Freiburg gelangte und vermutlich 1366 in das Münster überliefert wurde, wird heutzutage in einer wertvoll verzierten Büste im Langhaus verwahrt.

      Hl. Anna

      Die heilige Anna flankiert den Heiligen Lambertus zur linken Seite. Sie ist die Mutter Mariens und ist zusammen mit ihrem Ehemann als Statue im Bildprogramm des Altars vertreten.

      Joachim

      Joachim ist der Ehemann der Heiligen Anna und Vater der Muttergottes. Die beiden Eltern von Maria sind als Statuen im Altar vertreten.

      Maria

      Gemalte Szenen des Marienlebens schmücken die Seitenflügel des aufgeklappten Altars. Sie zeigen auf dem linken Flügel die Geburt Mariä und unten die Unterweisung in die Heilige Schrift durch ihre Mutter Anna.

      Heilige Drei Könige

      Die Anbetung der Heiligen Drei Könige ist auf dem rechten Altarflügel dargestellt. Diese Szene bildet eine Schnittstelle des Marienlebens nach der Geburt Christi.

      Der Lehrende Christus

      Diese Szene zeigt den zwölfjährigen Jesus, der durch sein Wissen die Schriftgelehrten im Tempel in Jerusalem zum Erstaunen bringt.

      Der Katakombenheilige Alexander

      Der geschlossene Altar

      Der geschlossene Altar zeigt vier Heilige in unterschiedlichen Ordensgewändern. Diese zeigen ihre jeweilige Zugehörigkeit, während die beschrifteten Nimben die Heiligen identifizieren. Die Malerei übernahm der Regensburger Maler Gos, über den nichts weiteres bekannt ist.

      Aloisius von Gonzaga

      Der Heilige Aloysius ist mit einem Buch und in der Ordenstracht der Jesuiten dargestellt. Er ist Patron der Studierenden.

      Antonius von Padua

      Antonius von Padua ist im Gewand der Franziskaner dargestellt. Auf seinem Arm ist das Jesuskind zu sehen, während der Heilige ebenfalls eine Lilie trägt.

      Theresia von Avila

      Theresia von Avila ist als Karmelitin mit geöffnetem Buch und zwei gefiederten Pfeilen dargestellt.

      Karl Borromäus

      Karl Borromäus, Kardinal und Ezbischof aus Mailand in Kardinalstracht zu sehen. Dies zeichnet ihn als Patron des Priestanwärter aus.

      Pestkranker

      Zu den Füßen des Karl Borrimäus kniet ein Pestkranker als Zeichen des aufopfernenden Einsatzes des Heiligen für die Erkrankten.


      Memoria: Grabplatten und Epitaph

      • Appolinar Kirser, der Stifter eines früheren Altars des 16. Jahrhunderts, ist durch ein Epitaph in der Kapelle vertreten. Das aus grauem Sandstein und Marmor gestaltete Wandepitaph enthält eine große Schrifttafel, die von Engeln und prunkvoller Renaissance Architektur gerahmt wird. Die in einem Medaillon dargestellte leidende Maria mit ihrem gestorbenen Sohn, Pieta genannt, ist dabei eine beliebte Darstellung, die den Tod in einem christlichen Kontext thematisiert. Abgerundet wird das Epitaph mit einem großen schmuckvollen Wappen von Kirser.

        Appolinar Kirser, der Stifter eines früheren Altars des 16. Jahrhunderts, ist durch ein Epitaph in der Kapelle vertreten. Das aus grauem Sandstein und Marmor gestaltete Wandepitaph enthält eine große Schrifttafel, die von Engeln und prunkvoller Renaissance Architektur gerahmt wird. Die in einem Medaillon dargestellte leidende Maria mit ihrem gestorbenen Sohn, Pieta genannt, ist dabei eine beliebte Darstellung, die den Tod in einem christlichen Kontext thematisiert. Abgerundet wird das Epitaph mit einem großen schmuckvollen Wappen von Kirser.

        Während die Grabplatten aus dem südlichen Teil des Chorumgangs entfernt wurden, ist dieses Vorhaben eingestellt worden, bevor man sich mit den Grabplatten aus dem nördlichen Teil des Chorumgangs befassen konnte, somit sind diese auch noch in der heutigen Zeit vor den Chorkapellen anzutreffen.

        Auf der Grabplatte des 1564 verstorbenen Wolf Friedrich von Beroldingen lassen sich noch letzte Überreste des abgetretenen Wappens zu erkennen. Da viele der Grabplatten die längste Zeit am Boden des Münsters verbrachten, sind diese mit der Zeit durch die vielen Besuchenden abgenutzt worden.

        • Direkt vor der Kapelle befindet sich die Grabplatte von Anna Sutor, der Ehefrau des Obristmeisters Jodokus Hauser. Das Wappen der 1587 Verstorbenen ist zusammen mit dem Wappen ihres Ehemannes auf dem linken Steinsockel der Kapelle zu sehen.

          Direkt vor der Kapelle befindet sich die Grabplatte von Anna Sutor, der Ehefrau des Obristmeisters Jodokus Hauser. Das Wappen der 1587 Verstorbenen ist zusammen mit dem Wappen ihres Ehemannes auf dem linken Steinsockel der Kapelle zu sehen.

        • Die am besten erhaltene Grabplatte im Bereich der Sutor Kapelle ist diese der Maria Welsinger. Die Ehefrau des Appolinar Kirser verstarb im Jahr 1565 und wurde noch vor der Errichtung der Hochchorwand in der Nähe zum Hochaltar bestattet.

          Die am besten erhaltene Grabplatte im Bereich der Sutor Kapelle ist diese der Maria Welsinger. Die Ehefrau des Appolinar Kirser verstarb im Jahr 1565 und wurde noch vor der Errichtung der Hochchorwand in der Nähe zum Hochaltar bestattet.


          Bischofsstandbild