Apostel Andreas
Der Apostel Andreas wird in der Kunst üblicherweise mit dem sogenannten Andreaskreuz, einem schrägen Gabelkreuz, dargestellt. Laut dem Neuen Testament gehörte er zu den ersten Jüngern Jesu. Wie sein Bruder Petrus war Andreas im 1. Jh. als Fischer in Palästina, weshalb er auch als Patron für die Fischer und Fischerverkäufer gilt. Darüber hinaus war er als Missionar in Griechenland und Kleinasien unterwegs, wo er wahre Wunder vollbracht haben soll. Trotz seiner guten Taten erlitt er ein grausames Martyrium. Er soll an einem Baum mit gegabelten Zweigen gekreuzigt worden sein.
Apostel Jakobus d. Ä.
Jakobus der Ältere ist vielen sicherlich als Schutzheiliger der Pilger bekannt. Der Patron Spaniens und Guatemalas bietet aber auch anderen Personengruppen, wie Apotheker*innen oder Hutmacher*innen, Schutz. Darüber hinaus soll er vor Rheumatismus bewahren und für schönes Wetter sorgen. Das Evangelium beschreibt den im 1. Jh. in Palästina lebenden Jakobus den Älteren als Bruder des Apostel Johannes und als Verkünder des Evangeliums in Spanien. Unter Herodes Agrippa wurde er enthauptet. Nach seinem Martyrium wurde sein Leib erst in einem Wald in Galizien begraben und später in den Wallfahrtsort Santiago de Compostela verbracht. Daher wird der Hl. Jakobus in künstlerischen Darstellungen häufig mit Pilgerkleidung und -equipment, oder aber mit Buch und Schwert dargestellt.
Evangelist Johannes
Der Evangelist Johannes soll einer der ersten Jünger Jesu gewesen sein, weshalb er von diesem wohl besonders geschätzt wurde. Als Lieblingsjünger soll er selbst in der Todesstunde Christi nicht von dessen Seite gewichen sein. Dementsprechend wird er in Kreuzigungsszenen typischerweise neben der trauernden Maria dargestellt. Als Zeuge von Ereignissen wie diesen verfasste Johannes an seinem Lebensende das letzte Buch des neuen Testaments, die Apokalypse, das auch als Offenbarung des Johannes bekannt ist. Zu seinen Attributen zählen daher auch der Adler und das Buch. Da er von den zwölf Jüngern der Jüngste gewesen sein soll, wird er häufig auch als bartloser Jüngling dargestellt. Johannes gilt als Patron der Theolog*innen, Schriftsteller*innen und Buchhändler*innen.
Evangelist Lukas
Der Evangelist Lukas wird in der Malerei oftmals als Schreibender dargestellt. Zu seinen Attributen gehören das Buch und der Stier. Er gilt als Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte. Der Überlieferung nach war Lukas als Arzt tätig und fand erst im Laufe seines Lebens zum Glauben. Da er auch andere Menschen von der christlichen Religion überzeugen wollte, war sein Evangelium, das vor allem von der Geburt und Kindheit Jesu berichtet, an Heiden gerichtet. Darüber hinaus soll er die erste Person gewesen sein, die Maria portraitiert hat. In der Kunst wird Lukas daher auch als Portraitist von Maria gezeigt. Aufgrund seines Berufes wurde der Evangelist von Ärzt*innen, aber auch von Maler*innen, Buchbinder*innen und Schriftsteller*innenn als ihr Schutzpatron verehrt.
Heilige Agatha
Die Hl. Agatha, die vermutlich im 3. Jh. in Sizilien lebte, wird unter anderem von Ammen und Ziehmüttern verehrt, aber auch bei Brustleiden und Feuer- sowie Vulkanausbruch angerufen. In der Kunst wird sie häufig als junge Frau mit abgeschnittenen Brüsten auf einer Schale oder mit einer brennenden Kerze in der Hand dargestellt. Der Legende nach ließ der Statthalter Quintian die christliche Agatha in einen Kerker werfen, da ihm sowohl ihr Glauben als auch ihre Verschmähung seiner Person missfiel. Zur Strafe ließ er ihr mit einer Zange die Brüste aus dem Leib reißen. Wie erschüttert von dieser Tat brach der Ätna aus, woraufhin die Sizilianer Quintian anflehten, Agatha frei zu lassen. Davon unbeeindruckt ließ er sie weiter quälen, was letztlich zu ihrem Tod führte.
Heilige Anna
Die Heilige Anna wird erstmals im 2. Jh. erwähnt. Im Evangelium des Jakobus wird von ihrem Leben an der Seite ihres Mannes Joachim und ihrer Rolle als Mutter der Jungfrau Maria berichtet. In künstlerischen Darstellungen tritt sie häufig als ältere, in einen grünen Mantel gekleidete Frau auf und ist oftmals in der Nähe ihrer Tochter platziert. Die Hl. Anna ist die Patronin verschiedener Berufsgruppen, wozu unter anderem Bildhauer*innen, Näher*innen und Seeleute zählen. Zudem wird sie in der Stunde der Geburt und des Todes angerufen.
Heilige Barbara
Der Legenda aurea zufolge wurde die Heilige Barbara, die heidnische Tochter des Königs Dioskuros von Nikomedien (heutiges Izmit in der Türkei), im 4. Jh. von ihrem Vater in einen Turm gesperrt, da sie alle potentiellen Heiratsanwärter ablehnte. Während ihres dortigen Aufenthaltes fand die junge Frau zum christlichen Glauben, was jedoch nicht ohne Folgen blieb. Aus Wut über Barbaras Hinwendung zum Christentum ließ ihr Vater sie enthaupten. Aufgrund dieser Geschichte ist das Hauptattribut der Hl. Barbara der Turm, wobei sie alternativ auch mit Kelch und Schwert dargestellt wird. Zudem wird sie aufgrund ihrer königlichen Abstammung häufig mit Krone und edler Kleidung abgebildet. Die Hl. Barbara ist Schutzpatronin verschiedener Berufsgruppen, unter anderem der Architekt*innen und Bergleute.
Heilige Edith Stein
Die erst 1998 heiliggesprochene Edith Stein war eine promovierte Philosophin, die von 1916 bis 1918 als Privatassistentin des in Freiburg im Breisgau ansässigen Philosophen Edmund Husserl tätig war. Ihren jüdischen Glauben legte sie 1922 zugunsten der christlichen Religion ab. 1933 wurde sie Mitglied in einem Kölner Karmelitinnenkloster. Aufgrund ihrer Abstammung wurde Edith Stein während der NS-Diktatur verfolgt und 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.
Heilige Katharina von Alexandria
Die Attribute der Hl. Katharina, die Krone und das Rad, weisen auf ihr Martyrium hin, das sich im 4. Jh. abgespielt haben soll. Der Legenda Aurea zufolge handelte es sich bei Katharina um eine schöne Königstochter, die von Kaiser Maxentius von ihrem christlichen Glauben abgebracht werden sollte. Als sie sich weigerte, diesen abzulegen, wurde sie zum Tod durch das Rädern verurteilt. Auch wenn sie dieser Folter durch göttliches Zutun zunächst entkommen konnte, wurde sie schließlich doch durch ein Schwert enthauptet. Dieses wird ihr in vielen künstlerischen Darstellungen als Attribut beigefügt. Die Hl. Katharina wird unter anderem von Weber*innen, Hutmacher*innen und Philosoph*innen verehrt. Darüber hinaus wird sie bei Kopfschmerzen angerufen.
Heilige Maria Magdalena
In der Kunst tritt die Hl. Maria Magdalena entweder als elegant gekleidete Frau oder als nackte, nur von ihrem langen Haar bedeckte Schönheit auf. Sie wird für gewöhnlich in der Rolle der Büßerin gezeigt, die sich von ihren Lastern zu befreien versucht. Der Erzählung nach wendet sie sich im Hause Simons an dessen Gast, Jesus, und bittet diesen um Verzeihung ihrer Sünden. Daraufhin trocknet sie seine von ihren Tränen benetzten Füße mit ihrem Haar und salbt sie mit kostbarem Öl. Daher wird Maria Magdalena in der Regel mit einem Salbgefäß dargestellt. Die Heilige wird allerdings auch als Begleiterin Jesu und erste Zeugin seiner Auferstehung in Verbindung gebracht. Als Drittes wird Maria Magdalena ebenfalls als Schwester der Marta und des Lazarus von Betanien verstanden. Die Heilige gilt u.a. als Patronin der Büßer*innen, Gärtner*innen und Friseur*innen.
Heilige Odilia
Die Heilige Odilia (7. - 8. Jh.) ist seit 1807 die Schutzpatronin des Elsass, der Augenärzte und Blinden. Der Legende nach wurde sie als Tochter des elsässischen Herzogs Attich geboren und kam ohne Augenlicht zur Welt. Aufgrund ihrer Blindheit wurde sie von ihrem Vater verstoßen und von einer Dienerin in einem Kloster untergebracht. Als sie von dem Hl. Bischof Erhard getauft wurde, erhielt Odilia durch ihr Bekenntnis zu Gott ihr Augenlicht. Sie widmete ihr Leben Gott und gründete ein Kloster, in dem sie bis zu ihrem Tod als Äbtissin lebte.
Die Heilige Odilia wird als benediktinische Äbtissin oft mit einem aufgeschlagenen Buch, auf dem zwei Augen liegen, dargestellt. Ab dem 14. Jahrhundert wird sie teilweise auch mit einem Hahn gezeigt, dieser steht als Symbol des Triumphes des Lichts über die Finsternis.
Heilige Ursula
Die Heilige Ursula (vor. 5. Jh.) ist Schutzpatronin der Tuchmacher und jungen Mädchen. Als Tochter eines britischen Königs zur Welt gekommen, sollte sie einen heidnischen Prinzen heiraten. Da sie sich jedoch der Jungfräulichkeit gelobt hatte, forderte ihr Vater, dass Ursula zehn weitere Jungfrauen und eine dreijährige Bedenkzeit gestellt wird. Während dieser drei Jahre machte Ursula mit ihren Gefährtinnen eine Pilgerfahrt über Köln nach Basel und anschließend nach Rom. Von dort aus fuhr sie auf dem Rückweg auf dem Rhein nach Köln zurück und erlitt mit ihren Jungfrauen den Märtyrertod durch den Hunnenkönig. In der Kunst wird die Heilige Ursula oftmals auf ihrer Rückkehr von Rom oder bei der Ankunft in Köln mit ihren Begleiterinnen/Jungfrauen dargestellt. Dabei wird meist auf den Märtyrertod durch einen Pfeil oder eine hohe Anzahl an Pfeilen verwiesen, wenn nicht Ursula und ihre Gefährtinnen bereits von Pfeilen beschossen werden, während sie auf einem Schiff im Rhein dargestellt werden.
Heilige Veronika
Der Heiligen Veronika wird eine bedeutende Rolle während des Kreuzwegs zugeschrieben. Dort begegnete sie Jesus auf seinem Weg zur Kreuzigung und als dieser zusammenbrach, wischte sie sein Gesicht mit einem Schleier ab. Auf diesem Schleier, das anschließend als "Schweißtuch der Veronika“ bekannt wurde, soll sich das Antlitz Christi abgezeichnet haben. In der Kunst wird die Heilige Veronika oft als Matrone gekleidet mit einem Schleier oder Tuch dargestellt, auf dem das Gesicht Christi zu sehen ist. Diese Darstellungen sollen an ihre mutige Tat erinnern, Jesus in seiner Not beigestanden zu haben. Sie ist ein Symbol für die Kraft des Glaubens und der Liebe in schwierigen Zeiten.
Heiligen drei Könige
Die Heiligen Drei Könige, Kaspar, Melchior und Balthasar, auch bekannt als die Weisen aus dem Morgenland oder Drei Magier, erfahren gemäß den Überlieferungen durch einen Stern von der Geburt Christi. Von dem Stern geleitet, reisen sie aus dem Osten an, um dem neugeborenen Jesus Geschenke zu überbringen. Ihre Anbetung des Kindes in der Krippe wird als Zeichen der Anerkennung und Verehrung des göttlichen Sohnes Gottes betrachtet. Der Gedenktag der Heiligen Drei Könige wird am 6. Januar gefeiert und markiert das Ende der Weihnachtszeit. In der Kunst werden die Heiligen Drei Könige oft in königlichen Gewändern, Kronen und mit kostbaren Gaben wie Gold, Weihrauch und Myrrhe dargestellt, die sie dem Christuskind als Geschenke überreichen.
Heiliger Alexander
Der Heilige Alexander ist ein Märtyrer und war im 2. Jahrhundert nach Christus Bischof von Rom. Er wird als einer der frühen Kirchenväter verehrt und gilt als einer der Apostolischen Väter. Alexander wurde während der Christenverfolgungen unter Kaiser Hadrian gefangen genommen und gefoltert. Trotz der Qualen blieb er standhaft im Glauben und weigerte sich, den römischen Göttern Opfer zu bringen. Schließlich wurde er enthauptet und erlitt den Märtyrertod. In der Kunst wird er oft mit einem Schwert und/oder einer Märtyrerpalme dargestellt.
Heiliger Antonius von Padua
Antonius von Padua (1195 – 1231) ist einer der populärsten Heiligen der katholischen Kirche und wird als Schutzpatron der Armen, Reisenden, Eheleute und Verlorenen Gegenstände verehrt. Zusätzlich gilt er als Patron vieler Berufsgruppen, darunter Bäcker und Papierhersteller.
Geboren als Fernando Martins de Bulhões in einer wohlhabenden Familie, trat er zunächst in die Augustiner-Abtei von São Vicente in Lissabon ein, wechselte jedoch später zum Orden der Franziskaner, wo er den Namen Antonius annahm. Antonius war bekannt für seine tiefgründigen und rhetorisch brillanten Predigten, die häufig Menschenmassen anzogen. Seine Predigten und sein Einsatz für die Armen und Unterdrückten festigten seinen Ruf als einer der herausragenden Prediger des Mittelalters. Neben seiner Predigttätigkeit ist Antonius auch für zahlreiche Wunder bekannt, die ihm zugeschrieben werden, sowohl zu Lebzeiten als auch posthum.Nach seinem Tod wurde Antonius schnell heiliggesprochen, und seine Verehrung verbreitete sich rasch in der gesamten Christenheit..
Die Attribute des Heiligen Antonius sind ein Buch, das seine Gelehrsamkeit und theologische Kenntnis symbolisiert, das Jesuskind, das seine besondere Beziehung zu Christus darstellt, sowie der Lilienzweig als Zeichen der Reinheit.
Heiliger Augustinus
Der Heilige Augustinus, auch bekannt als Augustinus von Hippo, war ein bedeutender Theologe und Kirchenvater des 4. und 5. Jahrhunderts. Er wurde im heutigen Algerien geboren und wurde im Jahr 387 getauft, nachdem er bereits im Jahr 354 den Lehrstuhl für Rhetorik in Mailand annahm. Augustinus wurde nach seiner Rückkehr nach Algerien im Jahr 359 zum Bischof von Hippo ernannt und widmete sein Leben der Lehre und Verteidigung des christlichen Glaubens. Er ist vor allem für seine theologischen Schriften bekannt und betonte die Bedeutung der Gnade Gottes und die Notwendigkeit der Reue und Umkehr. In der Kunst wurde er zuerst ohne Attribute und Heiligenschein dargestellt, später wurde ihm das Bischofsgewand mit Mitra und Kreuz beigegeben. In einer weiteren Bildtradition wird Augustinus auch als Schriftsteller und Bischof dargestellt.
Heiliger Bernhard von Clairvaux
Der Heilige Bernhard (um 1090 - 1153) von Clairvaux war ein bedeutender Mönch, Theologe und Mystiker des 12. Jahrhunderts. Er wurde in Frankreich geboren und trat mit 22 Jahren der Abtei von Citeaux ein. Diese verließ er drei Jahre später und gründete das Kloster Clairvaux, welches er bis zu seinem Tod leitete. Bekannt wurde er für seine persönliche Verehrung der Jungfrau Maria und trug ebenfalls zur Verbreitung ihres Kults bei. In der künstlerischen Tradition sind vier Episoden besonders beliebt: Christus, wie er seine Arme vom Kreuz löst, um Bernhard zu umarmen; das Milchwunder; Die Vision seiner Mutter vom weißen Hund, welcher die Gegner Gottes anbellte; Bernhard, wie er sich in die eisige See stürzt um den inzestuösen Gedanken, die er für seine Schwester empfand, zu entkommen. Des Weiteren wird er auch während der Predigt und seinem Tod dargestellt, dabei trägt er ein weißes Zisterzienergewand und hält ein Buch oder Stab. Zu seinen weiteren Attributen gehören der Bienenstock oder Honig, ein Buch, ein in Ketten gelegter Dämon, Passionswerkzeuge und die zu Boden geworfene Mitra.
Heiliger Christophorus
Der Heilige Christophorus war ein legendärer Märtyrer, Patron der Sterbenden, Schutzpatron der Reisenden und erfreut sich daraus heutzutage besonderer Beliebtheit als Patron der Autofahrer. Christophorus bedeutet aus dem Griechischen übersetzt “Christusträger" – da er den Christusknaben über einen reißenden Fluss getragen habe. In der Heiligenerzählung traf der als Riese aus Kana beschriebene Christophorus, auf ein Kind, das ihn bat, ihn über einen reißenden Fluss zu tragen. Während er das Kind trug, wurde dieses immer schwerer und der Strom des Fluss immer stärker. Als er das Ufer mit Hilfe seines Stocks erreicht, enthüllte sich das Kind als Christus und erklärt Christopheros, er habe die Last der Welt auf seinen Schultern getragen. Christus fügt hinzu, er solle den Stock in den Boden stecken, morgen würde er blühen und Früchte tragen – diese Prophezeiung erfüllt sich. Daraufhin widmete er sein Leben der Bekehrung Anderer, bis er den Märtyrertod erlitt. Der Heilige Christophorus wird oft als Riese (großer Mann) mit einem begrünten Stab dargestellt, während er das Jesuskind auf seinen Schultern trägt. Diese Darstellung verbildlicht seine Rolle als Beschützer und Helfer der Menschen auf ihren Reisen.
Heiliger Georg
Der Heilige Georg (vermutlich legendär, aus dem 3. Jh. n. Chr.) hat viele Patronate inne. Er gilt nicht nur als Schutzherr Freiburgs, sondern auch ganzer Länder wie England und Litauen sowie als Patron der Ritter, Ritterorden und Gefangenen. Bekannt ist er dafür, dass er eine Königstochter aus den Fängen eines Drachen befreite. Nachdem er den Drachen zunächst nur verletzte, nutzte er das geschwächte Wesen als Zeichen, um ein Dorf zum Christentum zu bekehren. Anschließend tötete er den Drachen. Weil er das Christentum verbreitete und sich für verfolgte Glaubensbrüder einsetzte, soll Georg gefoltert und gerädert worden sein. Er ist einer der 14 Nothelfer.
Seine Attribute sind das Georgskreuz (rotes Kreuz auf weißem Grund), die Rüstung und Lanze, sein Pferd und der Drache.
Heiliger Germanus
Der Heilige Germanus (496-576) ist der Patron der Gefangenen und der Musik. Verehrung erfährt er durch die Anrufung bei Feuergefahr und gegen Fieber. Vor seiner Priesterweihe war Germanus Einsiedler in Autun. Zehn Jahre nach seiner Weihe wurde er Abt eines Klosters und wiederum ein Jahrzehnt später im Jahr 550 Bischof von Paris. In seinem Wirken setzte er sich besonders für die Gefangenen ein. Er gründete die Kirche und das Kloster, nach denen der heutige Stadtteil von Paris, St.-Germain-des-Prés, benannt ist.
In der Regel wird der Heilige Germanus als Bischof dargestellt. Da ihm keine eindeutigen Attribute zugeordnet sind, findet man häufig eine Inschrift zur Identifizierung.
Heiliger Hieronymus
Als Kirchenvater verehrt ist der Heilige Hieronymus (348/349-420) der Patron der Übersetzer, Gelehrten, Studenten, Schüler und Theologen. Er ist auch der Patron der Universität Freiburg. Geboren wurde Hieronymus als Sohn eines wohlhabenden Grundbesitzers. Er erhielt eine umfassende Ausbildung in Rom, lebte dann aber asketisch in der syrischen Wüste. 379 wurde er zum Priester geweiht und verfasste in der Folgezeit bedeutende Schriften. Sehr bekannt wurde er als Verfasser der Vulgata, der lateinischen Bibelübersetzung. Er starb als asketisch lebender Geistlicher in Bethlehem und wurde in der Geburtskirche beigesetzt.
Als seine Attribute gelten der zahme Löwe, der rote Kardinalshut, die Bibel und andere Bücher, ein Kruzifix, ein Totenschädel und ein Stein. Er wird oft in einer Studierstube, als Eremit oder mit anderen Kirchenvätern dargestellt.
Heiliger Ivo
Der Heilige Ivo gilt als Patron der Bretagne, der Juristen und Waisen. Geboren wurde er in Kermartin in der Bretagne. Ab 1267 besuchte er für das Studium des weltlichen und des kanonischen Rechts die Universitäten Paris und Orleans. Nach seiner Rückkehr in die Bretagne wurde er kirchlicher Richter und setzte sich als Anwalt für Arme ein, weshalb er den Beinamen „Advokat der Armen“ erhielt. Später wurde er zum Priester geweiht.
Als Attribute des Heiligen Ivo gelten neben der Richterrobe und dem Birett die Papierrolle, Bücher, Feder und Tinte sowie seltener liturgisches Gerät und ein Korb.
Johannes der Täufer
Um 28 n. Chr. trat in Galiläa und Judäa der Bußprediger Johannes (5 v. Chr - um 30 n. Chr.) auf, der als Wegbereiter Christi und Prophet der Endzeit angesehen wird. Nach den Evangelien taufte Johannes Jesus auf dessen eindringlichen Wunsch im Jordan und begründete so das Ritual, dass sich Christen taufen lassen. Am Jordan lebte er als Asket, der sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährte. Weil er den Ehebruch der Herodias, der Frau des Königs Herodes Antipas, und den König selbst kritisierte, wurde er gefangen genommen und schließlich auf Verlangen der Herodias geköpft.
Dargestellt wird Johannes der Täufer mit Bart, einem Mantel aus Kamelfell, einem Lamm, einem Buch oder mit einem erhobenen Zeigefinger. Der Finger verweist darauf, dass Johannes stets auf Christus als den Messias deutete und Christus ankündigte.
Heiliger Joseph von Arimathäa
Joseph von Arimathäa war zur Zeit Christi ein reicher Jude in Jerusalem. Die Evangelien erwähnen ihn als denjenigen, der von Pontius Pilatus den Leichnam Christi herausverlangte und in dessen Felsengrab Christus beigesetzt wurde. Das Grab lag in der Nähe der Kreuzigungsstätte Golgatha und war ursprünglich für Joseph selbst bestimmt.
In Szenen der Kreuzabnahme nimmt Joseph häufig den herabsinkenden Leichnam Christi entgegen. Häufig hat er einen Bart.
Heiliger Lambertus
Der Freiburger Stadtpatron Lambertus (635-705) trat 670 die Nachfolge seines ermordeten Onkels Theodard als Bischof von Lüttich an, wurde aber zunächst verbannt, bevor er von Pippin dem Mittleren wieder als Bischof von Lüttich eingesetzt wurde. Er war einer derjenigen, die an der Verbreitung des Christentums in Brabant und Kempen mitwirkte. Weil Lambertus die Immunitätsrechte der Kirche gegenüber der weltlichen Staatsgewalt verteidigte, wurde er 705 in seinem Haus erschlagen. Seine Verbindung zu Freiburg besteht darin, dass der Freiburger Rudolf von Zähringen als Bischof von Lüttich eine Kopfreliquie in den Breisgau brachte, wo er als Stadtpatron angenommen wurde.
Heiliger Laurentius
Der Heilige Laurentius († 258) ist der Schutzpatron einiger Berufsgruppen, die mit offenem Feuer umgehen oder eine verwaltende Tätigkeit haben. Deshalb wird er von den Bäckern, Köchen, Bierbrauer sowie Bibliothekaren und Archivaren verehrt.
Laurentius war ein Diakon unter Papst Sixtus II., der das Kirchenvermögen in Rom verwaltete. Nachdem Sixtus II. von Kaiser Valerian enthauptet worden war, sollte Laurentius das Vermögen herausgeben, verteilte es aber stattdessen unter den Gemeindemitgliedern und Bedürftigen und präsentierte die Armen als den eigentlichen Schatz der Kirche gegenüber dem römischen Hauptmann. Daraufhin wurde er gefoltert und erlitt auf einem glühenden Eisenrost sein Martyrium.
Der Rost als Marterwerkzeug des Heiligen dient als sein Attribut.
Heiliger Lazarus
Der Heilige Lazarus ist ein biblischer Heiliger, der im Johannesevangelium erwähnt wird. Es ist der Patron der Totengräber.
Lazarus, der nach seiner Herkunft auch als Lazarus von Bethanien bezeichnet wird, war ein Bekannter Jesu. Dieser hörte, dass Lazarus erkrankt war, begab sich aber erst einige Tage später nach Bethanien. In der Zwischenzeit war der Kranke verstorben und schon einige Tage in einer Höhle beigesetzt worden. Jesus ließ daraufhin den Stein vor dem Grab wegrollen und erweckt den Toten mit den Worten „Lazarus, komm heraus!“ zum Leben. Lazarus kam daraufhin umwickelt mit den Grabtüchern lebendig aus dem Grab heraus.
Dargestellt wird Lazarus in der Regel im Moment seiner Auferstehung, sodass er häufig noch etwas ausgezehrt aussieht und seine Grabtücher noch bei sich hat.
Heiliger Leopold
Leopold III. (1073-1136) ist der Landespatron Österreichs. Über Österreich ist er mit Freiburg verbunden, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts zu Vorderösterreich gehörte.
Nach anfänglicher Neutralität im Streit um die Vorherrschaft zwischen Papst und Kaiser, wandte sich Leopold später den Papsttreuen um Heinrich IV. zu. Dafür erhielt er dessen Schwester Agnes zur Frau. In der entscheidenden Schlacht kämpfte Leopold auf der Seite Heinrichs IV., lief als Papsttreuer aber während der Schlacht auf die Seite Heinrich V. über. Als Markgraf sorgte er dafür, dass mehrere Orte wie Wien das Stadtrecht erhielten und stiftete unter anderem Klosterneuburg. Er wurde im Stift von Klosterneuburg beigesetzt.
Der Stift Klosterneuburg als Miniatur ist das Attribut des Heiligen Leopolds.
Heiliger Martin
Martin von Tours (um 316-397) ist der Patron vieler Orte, die nach ihm benannt sind, sowie der Diözese Stuttgart-Rottenburg und des Rottenburger Doms.
Martin war ein Soldat in der berittenen Leibgarde Kaiser Konstantin II. Er war in Amiens stationiert, wo er an einem Wintertag einem nackten Bettler begegnete. Um dem Mann zu helfen, teilte Martin seinen Militärmantel und gab die abgetrennte Hälfte dem Bettler. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst lebte er zunächst als Einsiedler und gründete später die Abtei de Ligugé als erstes Kloster des Abendlands.
Martin wird in der Regel als Reiter in römischer Legionärsrüstung zu Pferde gezeigt. Typisch sind ein roter Mantel, ein Schwert oder auch ein Bettler zu seinen Füßen. Manchmal wird er auch als Bischof gezeigt.
Heiliger Nikodemus
Nikodemus ist ein Heiliger, der im Johannesevangelium als Schriftgelehrter der Juden erwähnt wird. Dort tritt er dreimal auf. Beim ersten Mal besucht er Jesus, der ihm erklärt, dass nur derjenige in das Reich Gottes kommen kann, der geistig wiedergeboren wurde. Später setzt er sich gegenüber den Juden für Christus ein. Zuletzt bringt er vieles zur Salbung des Leichnams Christi herbei.
Der Heilige Nikodemus wird meist zusammen mit Joseph von Arimathäa bei der Kreuzabnahme gezeigt. Er zieht dann Christus die Nägel aus den Füßen. Manchmal hält er die Nägel auch als Attribut in den Händen.
Heiliger Nikolaus
Nikolaus von Myra (zwischen 270/286-326/365) ist der Schutzpatron einiger Völker wie der Russen und Kroaten sowie vieler Berufe wie der Seefahrer, Kaufleute und Getreidehändler.
Nikolaus war Bischof von Myra und vollbrachte mehrere Wunder. Die bekanntesten sind die Mitgiftspende an einen verarmten Mann, die Zähmung eines Sturms nach dem Gebet in Not geratener Seeleute und das Kornwunder. Bei Letzterem bat er Seeleute mit abgewogenem Getreide für den Kaiser an Bord, etwas von dem Korn in Myra zu lassen, um den Getreidemangel zu lindern. Obwohl das Korn von den Schiffen geladen worden war, hatte sich am Zielort der Seeleute das Gewicht des Getreides nicht verändert.
Die Attribute des Heiligen sind das Ornat eines Bischofs mit Mitra, Krummstab und Messgewand, drei goldene Kugeln oder drei Brote.
Heiliger Rochus
Rochus (zwischen 1295 und 1379) ist der Schutzpatron gegen die Pest und wird teilweise zu den vierzehn Nothelfern gezählt.
Rochus trat als junger Mann in den Franziskanerorden ein und verschrieb sich auf einer Pilgerreise nach Rom der Pflege von Pestkranken. Auch in Rom pflegte er Pestkranke. Als er auf seiner Rückreise selbst an der Pest litt, half ihm niemand und er zog sich in eine Hütte im Wald zurück. Dort kümmerte sich ein Engel um ihn und ein Hund brachte ihm Brot. Als er genesen war, kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wurde aber nicht erkannt und wegen Spionageverdachts in das Gefängnis geworfen. Die Haft sah er als göttliche Prüfung an.
Seine Attribute sind ein Brot bringender Hund, ein Pestmal am Oberschenkel oder das Pilgergewand mit Muschelhut.
Heiliger Sebastian
Sebastian (+ 288) ist der Patron der Sterbenden und Schützenbruderschaften sowie vieler Berufsgruppen wie der Polizisten, Soldaten und Waldarbeiter. Er wird als Pestheiliger angerufen.
Als Offizier der Leibgarde Kaiser Diokletians bekannte sich Sebastian zum Christentum. Dafür wurde er vom Kaiser zum Tode in Form von Erschießung durch Bogenschützen verurteilt. Im Glauben, Sebastian sei bereits tot, ließen die Soldaten den von Pfeilen durchbohrten Körper liegen. Er lebte aber noch und wurde von einer Witwe gepflegt. Nach seiner Genesung ging er zum Kaiser und bekannte sich erneut zum Christentum. Dafür wurde er zum Tod durch Erschlagen verurteilt.
Gezeigt wird Sebastian mit Pfeilen oder als Krieger in Rüstung mit Schild und Schwert. Ab und zu wird auch die ganze Erschießungsszene gezeigt.
Heiliger Stephanus
Der auch als Erzmärtyrer bekannte Stephanus ist der Schutzpatron der Böttcher, Kutscher, Maurer, Steinhauer und Zimmerleute. Er hilft bei Kopfschmerzen und Besessenheit und sorgt für eine gute Sterbestunde.
Zur Schlichtung von Streitigkeiten in der Jerusalemer Urgemeinde wurde Stephanus zu einem der sieben Diakone gewählt. Aufgrund einer Verleumdung griechischer Juden wurde er vor den Hohen Rat gebracht und musste sich dort gegen den Vorwurf verteidigen, er habe gesagt, Christus werde den Tempel zerstören und jüdische Gebräuche verändern. Trotz seiner Verteidigungsrede wurde er verurteilt und vor der Stadt gesteinigt.
Dargestellt wird Stephanus oft in einer zum Himmel flehenden Pose oder hat sein Attribut, die Steine seines Martyriums, bei sich.
Paulus
Paulus der Apostel, geboren als Saulus von Tarsus (um 5–10 n. Chr. – ca. 67 n. Chr.), ist einer der einflussreichsten frühen Christen und wird oft als einer der bedeutendsten Missionare in der Geschichte des Christentums angesehen. Ursprünglich ein strenger Pharisäer und Gegner der Christen, erlebte er auf dem Weg nach Damaskus eine dramatische Bekehrung, während der er eine Vision von Jesus hatte. Dieses Ereignis führte zu seiner tiefgreifenden Transformation, woraufhin er seinen Namen in Paulus änderte und sich fortan dem Dienst am Evangelium widmete.
Paulus unternahm mehrere Missionsreisen durch das römische Reich, seine Briefe gehören zu den ältesten christlichen Dokumenten und sind ein zentraler Bestandteil des Neuen Testaments. Sie thematisieren grundlegende Glaubensfragen und geben Anweisungen zur Organisation und Führung der Gemeinden als auch theologische Ansichten. Paulus betonte die Bedeutung der Erlösung durch Jesus Christus und die Universalität der christlichen Botschaft, die sich nicht nur an Juden, sondern an alle Völker richtet.
Paulus soll in Rom während der Neronischen Verfolgungen enthauptet worden sein. Sein Martyrium und sein unermüdlicher Einsatz für die Verbreitung des Christentums haben ihn zu einer zentralen Figur der christlichen Geschichte gemacht.
Die Attribute des Paulus sind das Schwert, mit dem er enthauptet wurde, und oft auch ein Buch oder eine Schriftrolle, die seine umfangreichen theologischen Schriften symbolisiert. Sein Gedenktag ist der 29. Juni, den er gemeinsam mit dem Apostel Petrus teilt.
Petrus
Der Apostel Simon Petrus (+ um 65-67) ist unter anderem der Schutzpatron der Päpste, Fischer, Schlosser, Schiffer und der Städte Trier, Worms und Rom.
Petrus wurde zusammen mit seinem Bruder Andreas einer der ersten Jünger Christi. Von Beruf war er Fischer. Den Namen Petrus, der übersetzt Stein oder Fels bedeutet, gab ihm Jesus, weil dieser seine Kirche auf das Wirken des Petrus gründen wollte. In den Erzählungen der Evangelien übernimmt Petrus immer wieder eine bedeutende Rolle. Nach Christi Tod war er als Missionar tätig und gründete neue Gemeinden, wofür er gestraft und an einem umgedrehten Kreuz hingerichtet worden sein soll. Über die Gründung der Gemeinde in Rom wird seine Stellung als Bischof von Rom und Vorgänger der Päpste begründet.
Die Attribute des Petrus sind die Schlüssel Petri, ein Schiff, ein Hahn, ein Buch und ein umgedrehtes Kreuz.
Vier Kirchenväter
Kirchenväter waren Autoren christlicher Schriften bis zum 8. Jhd., deren Texte bedeutende Lehraussagen enthielten, die von großer Heiligkeit geprägt waren und von der katholischen Kirche kanonisiert wurden. Die Schriften zeichnen sich durch einen großen Bildungsgrad aus. Wenn von den vier Kirchenvätern gesprochen wird, sind damit die Heiligen Ambrosius, Hieronymus, Augustinus und Gregor der Große gemeint, die aus der Menge der Kirchenväter nochmals herausragen. Aufgrund ihrer hervorgehobenen Stellung wird von ihnen immer wieder auch als den großen Kirchenvätern gesprochen.
Prophet Elisäus
Der Prophet Elisäus ist bekannter unter dem Namen Elischa oder Elisa und wirkte im israelischen Nordreich. Er galt als der rechtmäßige Nachfolger des Propheten Elija und kritisierte die herrschende Dynastie der Omriden. Er nutzte die Gelegenheit, in einem Putsch die Omridenherrschaft blutig zu beenden und salbte an deren Stelle den Heerführer Jehu zum König. Mit dem Putsch endete die Duldung des Baalkultes im Nordreich zugunsten der Verehrung Gottes. Erwähnt wird der Prophet vor allem in den Büchern der Könige.
Dargestellt ist Elisäus in der Regel als kahlköpfiger Mann, der mit einer Tunika bekleidet ist.
Katakombenheilige
"Katakombenheilige" bezeichnen Reliquien, die aus den römischen Katakomben stammen, wo frühe Christen bestattet wurden. Während der Gegenreformation im 16. und 17. Jahrhundert wurden diese Reliquien ausgegraben und prachtvoll verziert, um den katholischen Glauben gegenüber den reformatorischen Bewegungen zu stärken.
In Zeiten konfessioneller Auseinandersetzungen präsentierte die katholische Kirche diese Reliquien als Symbole des Glaubens und versandte sie an Kirchen in protestantisch beeinflussten Gebieten, um die katholische Identität zu festigen. Historische Untersuchungen zeigen jedoch, dass viele dieser "Heiligen" keine echten Überreste bekannter Heiliger waren. Oftmals handelte es sich um Gebeine unbekannter Personen, denen neue Identitäten zugewiesen wurden, um sie für Gläubige bedeutungsvoll zu machen. Heute sind Katakombenheilige in vielen Kirchen noch zu sehen und faszinieren sowohl religiös als auch kunsthistorisch Interessierte. Sie spiegeln die religiösen und politischen Kämpfe ihrer Zeit wider und bieten Einblicke in die damalige Praxis der Reliquienverehrung.
Ubald von Gubbio
Ubald von Gubbio (1085 – 1160) ist ein Heiliger der katholischen Kirche und der Schutzpatron der Stadt Gubbio in Italien sowie der Menschen, die an Kopfschmerzen leiden. Ubald wurde in eine adelige Familie in Gubbio geboren und entschloss sich früh, dem geistlichen Leben zu folgen. Nach seiner Ausbildung in Klerikerkreisen arbeitete er als Kanoniker. Im Jahr 1129 wurde er zum Bischof von Gubbio ernannt und widmete sich mit großem Eifer der geistlichen und materiellen Wohlfahrt seiner Diözese.
Bekannt ist Ubald vor allem für seine Friedensbemühungen und seine Rolle bei der Lösung von Konflikten, sowohl innerhalb seiner Gemeinde als auch in benachbarten Gebieten. Sein diplomatisches Geschick und seine entschlossene Art trugen maßgeblich zur Stabilisierung der Verhältnisse in Gubbio bei. Darüber hinaus setzte er sich für die Reform des Klerus ein und förderte die Einhaltung kirchlicher Regeln und Vorschriften.
Ubald von Gubbio wird oft dargestellt mit Bischofsornat, bestehend aus Mitra und Krummstab. Ein weiteres Attribut, das häufig mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist das Kreuz, welches seine tiefe Frömmigkeit und Hingabe an das christliche Kreuz symbolisiert.
Heiliger Aloysius
Der heilige Aloysius von Gonzaga (1568 – 1591) ist der Schutzpatron der Jugend, der Studenten und der AIDS-Patienten. Aloysius wurde als ältester Sohn eines italienischen Adeligen geboren. Schon in jungen Jahren verspürte er eine tiefe religiöse Berufung und entschied sich, sein Leben Gott zu widmen. Gegen den Willen seines Vaters trat er im Alter von 17 Jahren in den Jesuitenorden ein. Während einer schweren Pestepidemie in Rom widmete sich Aloysius der Pflege der Kranken. Schließlich infizierte er sich selbst mit der Krankheit und starb im Alter von nur 23 Jahren.
Aloysius von Gonzaga wird oft mit einem Lilienzweig, einem Kruzifix und einem Rosenkranz dargestellt, Symbolen seiner Reinheit und seines tiefen Glaubens. Sein Leben gilt als leuchtendes Beispiel für Opferbereitschaft und Nächstenliebe.
Heilige Theresia von Avila
Die heilige Theresia von Avila (1515 – 1582) ist unter anderem die Schutzpatronin von Spanien, der Kranken und der religiösen Schriftsteller.
Theresia wurde als Tochter einer wohlhabenden Familie in Avila, Spanien, geboren. Schon früh zeigte sie eine tiefe spirituelle Berufung und trat im Alter von 20 Jahren in das Karmelitinnenkloster ihrer Heimatstadt ein. Ihr geistliches Leben war geprägt von intensiven mystischen Erfahrungen und einem tiefen Gebetsleben. Als Reformerin des Karmelitenordens gründete Theresia zahlreiche Klöster, in denen sie die ursprüngliche Strenge und Einfachheit des Ordens wiederherstellte. Theresia von Avila verfasste unter anderem zahlreiche Schriften, die zu den Klassikern der spirituellen Literatur zählen. Ihre Werke, darunter "Das Buch meines Lebens" und "Die innere Burg", reflektieren ihre tiefen mystischen Erfahrungen und bieten wertvolle Einsichten in das Gebetsleben und die Gotteserfahrung.
Die Attribute der Theresia von Avila sind das Buch, eine Feder, eine Taube und ein flammendes Herz, Symbole ihrer schriftstellerischen Tätigkeit und ihrer leidenschaftlichen Liebe zu Gott. Ihr Leben und Werk haben einen bleibenden Einfluss auf die spirituelle Welt und inspirierten Generationen von Gläubigen.
Vier Evangelisten
Die vier Evangelisten – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – sind die Verfasser der vier Evangelien im Neuen Testament und somit grundlegende Figuren des Christentums. Sie sind die Schutzpatrone der Schriftgelehrten, Theologen und Buchdrucker.
Die Evangelisten sind in der christlichen Kunst oft mit ihren jeweiligen Symbolen dargestellt, die ihre spezifischen Blickwinkel auf das Leben und Wirken Jesu Christi repräsentieren. Ihre Schriften sind Fundament und Quelle des christlichen Glaubens und prägen bis heute das Verständnis des Evangeliums.
Prophet Samuel
Der Prophet Samuel ist eine zentrale Figur im Alten Testament und gilt als einer der letzten Richter Israels sowie als erster der großen Propheten. Er ist der Schutzpatron der Richter und Anwälte.
Samuel wurde als Sohn von Hanna und Elkana geboren. Seine Mutter Hanna, die lange kinderlos geblieben war, hatte Gott versprochen, ihren Sohn dem Dienst im Heiligtum zu weihen, wenn ihr ein Kind geschenkt würde. So wuchs Samuel im Tempel von Schilo unter der Obhut des Priesters Eli auf. Schon in jungen Jahren wurde Samuel von Gott berufen. Eines Nachts hörte er Gottes Stimme und antwortete mit den berühmten Worten: "Sprich, Herr, dein Diener hört." Von da an spielte er eine zentrale Rolle als Prophet und Richter in Israel. Samuel leitete das Volk durch schwere Zeiten und führte es zurück zu einem treuen Gottesdienst. Er war es auch, der Saul zum ersten König von Israel salbte, nachdem das Volk einen König gefordert hatte. Später salbte er David, den berühmtesten König Israels, der als Mann nach dem Herzen Gottes beschrieben wird.
Die Attribute des Samuel sind das Horn, mit dem er die Könige salbte, und das Buch, das seine prophetischen Schriften und Urteile symbolisiert. Sein Leben und Wirken sind ein leuchtendes Beispiel für treue Dienerschaft und prophetische Führung im biblischen Israel.
Evangelist Markus
Der Evangelist Markus (1. Jahrhundert n. Chr.) ist der Verfasser des zweiten Evangeliums im Neuen Testament und gilt als Schutzpatron der Schriftsteller, Notare und Ägyptens.
Markus, auch bekannt als Johannes Markus, war ein enger Begleiter des Apostels Petrus und unterstützte ihn in seiner Missionsarbeit. Sein Evangelium ist das älteste der vier Evangelien und zeichnet sich durch eine klare, prägnante Darstellung der Taten und Wunder Jesu aus. Es wird angenommen, dass Markus sein Evangelium auf den Berichten des Petrus basierte, wodurch es einen lebendigen und direkten Erzählstil erhält. Er konzentriert sich auf die letzten drei Jahre des Lebens Jesu, besonders auf seinen Dienst und sein Leiden.
Das Symbol des Markus ist der Löwe, der auf Johannes den Täufer in der Wüste verweist und die königliche Macht und Auferstehung Christi symbolisiert. Häufig wird Markus in der christlichen Kunst mit einem Buch oder einer Schriftrolle dargestellt, was auf sein Evangelium hinweist.